Vegane Ersatzprodukte sind in vielen Fällen gesünder als verarbeitete Fleischprodukte wie Wurst, Speck, Schinken oder Hotdogs. Warum?

🥩 Verarbeitetes Fleisch:

  • Enthält meist viel Salz und gesättigte Fette.

  • Enthält Cholesterin.

  • Wird von der WHO als „krebserregend (Gruppe 1)“ eingestuft (v. a. für Darmkrebs).

  • Steht auch im Verdacht, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu erhöhen.

  • Oft werden bei der Herstellung Nitritpökelsalze und andere Konservierungsstoffe verwendet, die problematisch sein können.

🌱 Vegane Ersatzprodukte:

  • Enthalten ebenfalls oft Salz und sind stark verarbeitet — aber:

    • kein Cholesterin

    • meist weniger gesättigte Fette

    • enthalten Ballaststoffe (Fleisch: 0)

    • enthalten keine Nitrite oder Hämeisen (das in hohen Mengen schädlich sein kann)

  • Laut einigen Studien schneiden vegane Burger & Co. beim Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Darmkrebs besser ab als z. B. Salami oder Hotdogs.


📌 Was bedeutet das?

✅ Im direkten Vergleich zu stark verarbeitetem Fleisch sind vegane Ersatzprodukte meist die bessere Wahl.
✅ Sie sind trotzdem keine „Superfoods“ — da sie ebenfalls stark verarbeitet sind, mit Zusatzstoffen & viel Salz.
✅ Noch besser wäre, statt beidem unverarbeitete pflanzliche Proteine (Linsen, Bohnen, Tofu) zu wählen.


🌱 Vegane Ersatzprodukte: Tierwohl & Klima

🐄 Tierwohl

  • Auch wenn vegane Ersatzprodukte verarbeitet sind — sie kommen ohne Tierleid aus.

  • Für z. B. ein pflanzliches Burger-Patty wird kein Tier gezüchtet, gehalten, gemästet, geschlachtet.

  • Das bedeutet: keine Massentierhaltung, keine Transportqualen, kein Töten.

  • Selbst, wenn Zutaten wie Soja verwendet werden: das Soja in veganen Produkten stammt i. d. R. aus Europa oder nachhaltigem Anbau — während 80 % des weltweit angebauten Sojas als Futter für Tiere dient.


🌍 Klimaschutz & Umwelt

Auch hier schneiden Ersatzprodukte klar besser ab als Fleisch:

Aspekt Fleisch (v. a. Rind) Vegane Ersatzprodukte
Treibhausgase sehr hoch (Methan, CO₂) deutlich geringer
Wasserverbrauch extrem hoch wesentlich geringer
Landverbrauch hoch (Weiden + Futteranbau) geringer
Energie hoch auch hoch, aber meist weniger als Fleisch

👉 Studien (z. B. Oxford 2018, Poore & Nemecek) zeigen:
Selbst verarbeitete vegane Produkte (Burger, Würstchen etc.) haben einen kleineren ökologischen Fußabdruck als Fleisch.


Quellen:

📚 Gesundheit: Vegane Ersatzprodukte vs. Fleisch
  • WHO (2015): Verarbeitetes Fleisch (Wurst, Speck, Schinken) ist krebserregend (Gruppe 1), rotes Fleisch wahrscheinlich krebserregend (Gruppe 2A).
    👉 IARC Monographs on the Evaluation of Carcinogenic Risks to Humans
  • Harvard T. H. Chan School of Public Health: Weniger rotes und verarbeitetes Fleisch → geringeres Risiko für Herz‑Kreislauf‑Erkrankungen, Diabetes und Krebs.
    👉 Link zur Harvard-Website
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Max. 300–600 g Fleisch pro Woche empfohlen; pflanzliche Alternativen empfohlen.
    👉 DGE Positionspapier

🐄 Tierwohl
  • BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft): Über 700 Millionen Nutztiere werden in Deutschland jährlich geschlachtet; Massentierhaltung ist weit verbreitet.
    👉 BMEL Nutztierzahlen
  • Albert Schweitzer Stiftung: Infos & Bilder über Haltungsbedingungen von Schweinen, Rindern und Hühnern.
    👉 https://albert-schweitzer-stiftung.de/

🌍 Klimaschutz
  • IPCC (Weltklimarat): Tierhaltung verursacht rund 14–20 % der weltweiten Treibhausgase, vor allem durch Methan (Kühe), Landnutzung & Futterproduktion.
    👉 IPCC Special Report on Climate Change and Land (2019)
  • Poore & Nemecek (2018, Science):
    „Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers“ → auch vegane Ersatzprodukte haben eine kleinere CO₂‑ und Wasserbilanz als Fleisch.
    👉 Science-Studie