Während wir Gärten nicht mehr gießen dürfen, pumpen Schlachthöfe Milliarden Liter Grundwasser – oft unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Die Recherche von CORRECTIV und FragDenStaat offenbart einen massiven Missstand im Umgang mit unserem wichtigsten Lebensmittel: Wasser.
In Zeiten von Dürre und Wassersparappellen zeigt sich, dass die deutsche Schlachtindustrie ungebremst Milliarden Liter Wasser verbraucht – und Behörden sowie Konzerne systematisch Informationen zurückhalten.
Tönnies, Deutschlands größter Fleischproduzent, nutzte im Jahr 2023 rund 3,8 Milliarden Liter Wasser – mehr als achtmal so viel wie die umstrittene Tesla-Fabrik in Brandenburg. Auch PHW (Wiesenhof) liegt mit jährlich über 1,8 Milliarden Litern ganz vorn. Weitere Unternehmen wie Danish Crown oder Emsland Frischgeflügel entnehmen je über 1 Milliarde Liter pro Jahr – genehmigt, aber fast nie transparent.
Von 45 angefragten Schlachtbetrieben legten nur 17 ihre Wasserverbräuche offen. In vielen Fällen verweigerten selbst öffentliche Wasserversorger die Auskunft – sie fragten sogar erst die Unternehmen um Erlaubnis, bevor sie antworteten.
Gleichzeitig wurden in Bundesländern wie Niedersachsen im Sommer 2023 Bürger:innen zum Wassersparen gezwungen – während in den Betrieben weiter Blut, Fett und Innereien weggespült wurden.
Die Regierung schweigt. Weder das CDU-geführte Landwirtschaftsministerium noch das SPD-geführte Umweltministerium wollten Fragen zum Thema beantworten. Dabei enthält die „Nationale Wasserstrategie“ von 2023 klare Forderungen nach Transparenz – doch umgesetzt wird davon bislang nichts.
Die Transparenz-Initiative FragDenStaat klagt nun gegen einen der Auskunftsverweigerer, den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband. Denn: Wasser ist ein öffentliches Gut – und laut Umweltinformationsgesetz auskunftspflichtig.
Diese Recherche zeigt: Während Bürger:innen sparen, nutzt die Industrie ungestört unsere wertvollste Ressource – und das oft im Verborgenen.
➡️ Zum vollständigen Artikel:
https://correctiv.org/aktuelles/kampf-um-wasser/2025/09/18/der-mordsdurst-der-schlachthoefe/














