Feuerwerke gelten als Symbol für Feier, Freude und Gemeinschaft. Doch während der Himmel in bunten Farben explodiert, erleben viele Tiere – und manche Menschen – pure Angst. Der Lärm, die Lichtblitze und die chemischen Rückstände wirken wie ein Schock, der lange nach dem eigentlichen Feuerwerk anhält.


Haustiere: Angst, die lange bleibt

Für Hunde und Katzen ist Silvester kein Fest, sondern ein Ausnahmezustand.

  • Extreme Angstreaktionen: Studien zeigen, dass etwa die Hälfte aller Hunde panisch reagiert, sobald Raketen explodieren. Sie zittern, rennen panisch umher, verstecken sich in Ecken oder unter Betten.

  • Nachhaltiger Schock: Viele Hunde trauen sich noch Wochen danach nicht mehr nachts vor die Tür. Selbst Monate später kann ein zufälliges Geräusch – ein zuschlagendes Auto- oder Haustür – einen Hund zusammenzucken lassen. Manche entwickeln eine regelrechte Lärmphobie, die das ganze Jahr anhält.

  • Katzen: Katzen flüchten ins letzte Versteck der Wohnung. Häufig verweigern sie das Fressen, bis der Spuk vorbei ist. Manche verletzen sich bei Fluchtversuchen aus der Wohnung oder durch Glasscheiben.

  • Kleintiere: Kaninchen, Vögel und andere Heimtiere können vor Schreck sogar einen Herzstillstand erleiden.

Für Haustierbesitzer ist Silvester daher kein Vergnügen: Sie müssen ihre Tiere in abgedunkelten Räumen beruhigen und hoffen, dass der Lärm bald endet.


Wildtiere: Panik im Wald

In den Wäldern, Feldern und Parks spielt sich zeitgleich ein Drama ab, das kaum jemand mitbekommt:

  • Massenhafte Fluchten: Der Knall und die Lichtblitze lösen bei Rehen, Füchsen und Wildschweinen einen Fluchtreflex aus. Tiere rennen kopflos durch Wälder und über Straßen. Dabei kommt es zu Verletzungen und Unfällen.

  • Vögel in Todesangst: Vögel steigen in der Panik zu Hunderten gleichzeitig in die Luft. Studien zeigen, dass sie teils hunderte Kilometer fliegen, ohne zu landen – viele sterben erschöpft oder stoßen gegen Hindernisse.

  • Brut und Nachwuchs in Gefahr: Auch wenn Silvester nicht in die Brutzeit fällt, werden Ruheplätze und Energiehaushalte der Tiere gestört. Bei Feuerwerken zu anderen Anlässen (z. B. Stadtfesten) können Gelege zerstört oder Jungtiere verlassen werden.


Rhein in Flammen – Stadt Bonn tötet Schwan mit Feuerwerk

Zoo- und Wildpark-Tiere: Ausgeliefert

Tiere im Zoo oder Wildpark können nicht fliehen.

  • Nashörner, Elefanten und Großkatzen werden bei plötzlichen Knallgeräuschen panisch und schlagen gegen Gitter.

  • Vögel und Affen geraten in Dauerstress – auch nachdem das Feuerwerk schon längst vorbei ist.

  • Pfleger berichten von Tieren, die noch Tage danach ängstlich und nervös reagieren.


Millionen für ein paar Minuten Spektakel

In Deutschland werden 100–200 Millionen Euro jährlich allein für Feuerwerkskörper ausgegeben. Für ein paar Minuten Spektakel entstehen Schäden und Kosten – für Tiere, Umwelt und oft auch für Menschen.


Umweltbelastung

Feuerwerke sind nicht nur laut, sondern auch dreckig:

  • Feinstaub: In der Silvesternacht werden so viele Feinstaubpartikel freigesetzt wie sonst in zwei Monaten Straßenverkehr.

  • Giftstoffe: Schwermetalle wie Barium und Strontium, Perchlorate und andere Stoffe belasten Boden und Wasser.

  • Plastik- und Papierrückstände: Überall bleiben Reste von Raketen liegen, die oft nicht entsorgt werden.


Menschen mit Trauma

Auch Menschen leiden unter dem Knallen:

  • Geflüchtete und Kriegsopfer fühlen sich in dieser Nacht oft wieder an Bombenangriffe erinnert.

  • Knallgeräusche lösen Flashbacks und Panikattacken aus, während um sie herum gefeiert wird.


Fazit

Das, was für manche ein Fest ist, bedeutet für Tiere und traumatisierte Menschen Angst und Leid.

  • Haustiere fürchten sich oft wochenlang.

  • Wildtiere werden panisch und verletzen sich.

  • Zoobewohner erleben hilflos Stress.

  • Die Umwelt leidet massiv.

Vielleicht ist es Zeit, über Alternativen wie Drohnenshows oder Laserspektakel nachzudenken – damit das neue Jahr für alle lebenswert beginnt.


Quellen