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Warum habe ich so lange gebraucht, um mich mit den wirklich wichtigen Dingen auseinanderzusetzen?
- Mit der Klimakrise.
- Mit dem wachsenden Einfluss faschistischer Ideologien.
- Mit systematischem Tierleid.
- Mit alltäglichem Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit.
Vielleicht, weil ich dachte –Was kann ich als Einzelne:r schon verändern?
Vielleicht, weil in meiner kleinen Welt alles ganz in Ordnung schien:
Wir haben einen Hund aus einem rumänischen Tierheim, süße Kaninchen, spazieren im „grünen“ Schwarzwald. Und doch war all das da – ich habe nur nicht hingesehen.
Das Gehirn verschleiert die schmerzhafte Wahrheit
- Warum habe ich so lange geglaubt, dass es „normal“ ist, sogenannte Nutztiere für unser Essen leiden und sterben zu lassen?
- Warum habe ich Bio-Labels und Tierwohlsiegeln geglaubt?
- Warum dachte ich, eine Kuh gäbe einfach so Milch – ohne je über das Kalb nachzudenken, das ihr dafür weggenommen wurde?
Tierleid ist kein Einzelfall – es ist systematisch
Es beginnt nicht erst beim Schlachten, sondern mit der Geburt.
Tiere leiden – ihr ganzes Leben lang – für Produkte, die wir oft achtlos konsumieren.
- Sie leben auf engstem Raum, in Dunkelheit, auf Kot und Urin.
- Kühe werden fixiert, damit sie ihre Kälber nicht einmal abschlecken können.
- Schweinen werden Schwänze abgeschnitten, Schafen Hautfalten – oft ohne Betäubung.
- Tiere sterben nicht einfach. Sie spüren Angst. Panik. Schmerz.
Viele dieser Praktiken sind in Deutschland offiziell verboten – und finden doch statt. Oder sie passieren für Produkte, die wir aus anderen Ländern importieren.
Ein Angorapulli, ein Steak, ein Glas Milch – sie alle tragen die gleiche Geschichte: Leid, das wir nicht sehen wollen.
Auch Zoos sind keine Zufluchtsorte
Wildtiere vegetieren auf Betonflächen, Paviane werden getötet, weil sie „zu viele“ sind – während die überlebenden Familienmitglieder trauern.
Trauer, Bindung, Schmerz: All das fühlen Tiere ebenso wie wir.
Diese Erkenntnisse haben bei mir vieles verändert
Ich begann, zu recherchieren. Hunderte von Dokus zu schauen.
Über Tierleid. Aber auch über Faschismus, Klimakrise, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Verschwörungsideologien.
Wo kann ich am schnellsten selbst etwas bewirken?
Die Antwort war klar: Veganismus.
Ein einfacher, aber wirksamer Hebel.
- Vegan zu leben bedeutet, bewusst Verantwortung zu übernehmen – für Tiere, für das Klima, für globale Gerechtigkeit.
- Pflanzliche Ernährung spart Ressourcen, schützt Lebensräume und reduziert Treibhausgase.
- Vor allem aber beendet sie unser persönliches Mitwirken an einem System, das Leid zur Norm gemacht hat.
Aber ich habe gemerkt: Es fühlt sich gut an, nicht mehr wegzusehen.
Und es ist erstaunlich, wie viel Macht man als Einzelperson hat.
Trotzdem stößt man oft auf Ablehnung
Vegan lebende Menschen müssen sich ständig rechtfertigen – obwohl sie niemandem etwas aufzwingen.
Allein ihr Dasein wirkt wie ein Spiegel.
Denn tief drin wissen wir doch: Massentierhaltung ist grausam.
Kühe leiden. Schweine sind intelligent. Tiere empfinden Schmerz und Zuneigung.
Und wir alle wissen, was hinter der Milchpackung steckt. Wir wollen es nur nicht wissen.
Dabei muss niemand von heute auf morgen 100% vegan leben.
Es reicht, einfach nur anzufangen.
Ein veganes Gericht. Eine Entscheidung für Hafermilch statt Kuhmilch. Ein Mal weniger Fleisch in der Woche.
Jeder Schritt zählt. Jede Entscheidung macht einen Unterschied.
Am Ende steht mehr als nur Tierethik
Veganismus war mein Einstieg – aber er hat mir die Augen für mehr geöffnet:
Für strukturelle Ungerechtigkeit.
Für die Verflechtung von Ausbeutung – gegenüber Tieren, Menschen, Natur.
Für den Zusammenhang zwischen Konsum, Macht und Verantwortung.
Antifaschismus, Demokratie, Gleichberechtigung, Frauenrechte, Queerrechte und Inklusion sind keine optionalen Themen.
Sie sind Grundpfeiler einer gerechten Welt.
Und jede:r von uns hat die Verantwortung, sich dafür einzusetzen – nicht nur auf Demos, sondern im Alltag:
In Gesprächen mit Freund:innen. In der Familie.
Am Esstisch. In der Schule. Im Betrieb.
Schweigen schützt immer die Unterdrückenden.
Hinschauen verändert die Welt.














